Das neue Apfelbuch ist da!
Das Buch “Apfelsorten in Deutschland – Ein Bestimmungsbuch” hat 419 Seiten und kostet 78,00 €. Es kann auf der dazugehörigen Homepage bestellt werden.
Wenn ein Profi-Fotograf und Top-Pomologen*innen sich zusammentun, entsteht etwas richtig Gutes!: Apfelsorten in Deutschland – ein bemerkenswertes Bestimmungsbuch ersten Ranges!
Die Vorläuferversion war schon eine pomologisch spannende Literatur – überaus nützlich in der Sortenkunde! „Norddeutsche Apfelsorten – Ein Bestimmungsbuch“ hieß dieses Werk und war schon bald nach Erscheinen 2016 ein echter Renner – damals war der Herausgeber noch die Stiftung ÖKOWERK EMDEN.
Die Auflage war alsbald vergriffen – mit Jahresanfang 2022 wurden Antiquariatspreise des Bestimmungsbuches von 160 Euro mit steigender Tendenz aufgerufen!
Der Herausgeber: Stiftung Ökowerk Emden und damit unweigerlich verbunden der Name Detlef Stang als ehemaliger Geschäftsführer der Stiftung Ökowerk Emden – nunmehr im wohlverdienten Ruhestand – hatten damals, wie sagt man – das richtige Gespür für etwas, was Pomologen und Pomologinnen dann auch begeistert aufnahmen: Eben jenes Bestimmungsbuch norddeutscher Apfelsorten.
Wer nun erwartet hat, dass dieses Nachschlagewerk etwa unbearbeitet in die weitere Auflage geht, sah sich getäuscht.
Just zu Jahreswechsel 2021/2022, – also jüngst erschienen, vom Aussehen her auf dem ersten Blick äußerlich kaum zu unterscheiden – ein neues pomologisches Werk: Apfelsorten in Deutschland – Ein Bestimmungsbuch.
Die wenigen Korrekturen, Ergänzungen aus dem Vorläuferwerk wurden vorgenommen, und das Besondere ist, dass weitere Sorten präsentiert werden. Und wieder diese präzise Gründlichkeit (und Schönheit!) von Wort und Bild!
174 alte und moderne Apfelsorten werden in brillanten großformatigen Abbildungen präsentiert und auf fachlich ganz hohem Niveau beschrieben.
Hier zeigt sich das Herausstellungsmerkmal dieses Werkes, wie auch schon im Vorläuferbuch deutlich zu erkennen war: Erstklassige, unter professionellen Bedingungen im Studio fotografierte Früchte werden dokumentiert. Und es wird dann in Wort und Schrift aufgezeigt, worauf es beim Sortenbestimmen, beim Sorten-Wiedererkennen ankommt: Die typischen Merkmale einer Sorte werden besprochen und durch die Fotos, wo möglich, veranschaulicht: Kernhaus, Kernform, Kelch und Kelchgrube, Stielgrube, Frucht-Querschnitte, Blattformen, Frucht-Grundfarbe, Frucht-Deckfarben und vieles mehr. Duft, Geschmack, Eigenschaften wie Lagerfähigkeit werden ergänzend angesprochen, ebenso, wo möglich, ganz neue Erkenntnisse und Hinweise zur Abstammung, wenn möglich gar mit Bezug auf ganz moderne Genanalytik!
Buchcover “Apfelsorten in Deutschland” | http://apfelsortenbuch.de
Diese Methodik der genetischen Analysen wird zunehmend in der Sortenbestimmung auch zur Klärung von bislang unbekannten Verwandtschafts- und Abstammungsverhältnissen unserer Früchte angewendet. Genmolekulare Untersuchungen machen es möglich, nach und nach bekommen wir so ein Bild über die Entwicklung unserer „alten“ Sorten im zurückliegenden zeitlichen Verlauf.
Diese biotechnischen Bestimmungsmethoden werden immer präziser. Wir erfahren, dass sie mehr und mehr Raum einnehmen, um so die klassische Sortenbestimmung der Pomologinnen und Pomologen sinnvoll zu ergänzen. Hier wird auf knapp zwei Din A4-Seiten ein fundierter und leicht verständlicher Überblick über den derzeitigen Stand der DNA-Codierung unserer alten Apfelsorten gegeben und der Leser und die Leserin so auf den neusten Stand gebraucht.
Sind die genetischen Abstammungsverhältnisse für eine in diesem Buch beschriebene Sorte schon bestimmt worden, werden diese Informationen durchgängig den einzelnen Sortenbeschreibungen vorangestellt.
Ein spannendes Beispiel:
Nicht nur, dass aufgeräumt wird mit der Vorstellung, dass es sich bei der Apfelsorte „Großherzogs Liebling“ nur um eine andere Namensgebung für unsere norddeutsche Apfelsorte „Martini“ handelt.
Nein, der „wahre“ echte Großherzogs Liebling wurde wiedergefunden auf Streuobstwiesen in der Nähe von Oldenburg – eine völlig eigenständige Sorte!
Die Sorte: „Großherzogs Liebling“ findet in diesem Bestimmungsbuch (S. 210-211) nun auch ihre pomologische Erstbeschreibung (!) – und das in den gewohnt erstklassigen fotografischen Detail-Aufnahmen und fundierten begleitenden Texten.
Und „Großherzogs“ Elternsorten werden auch präsentiert: „Ernst Bosch und Goldparmäne!“ – der molekulargenetischen Sortenbestimmung sei Dank.
Auch der Stand der aktuellen Forschung und Diskussionen in Bezug auf die Allergieverträglichkeit vieler historischer „alte“ Apfelsorten – aber auch neuer Apfelsorten – wird aufgezeigt und auch kritisch bewertet.
Vielen Lesern und Leserinnen ist sicher das Projekt des BUND Lemgo in Kooperation mit dem Allergiezentrum der Berliner Charité zum Thema Apfelverträglichkeit – begonnen schon im Jahr 2005 – ein Begriff.
Dieses Buch kann aus unserer Sicht den Anspruch erheben, ein erstklassiges Bestimmungsbuch für den/die pomologisch Interessierte/n zu sein! Dieses reichbebilderte Werk ist zugleich eine spannende Freizeitlektüre, hochgradig geeignet für das „Selbststudium“, aber auch „nur“ zum Träumen beim Blättern durch die Seiten. Und genau das brauchen wir – Begeisterung für unsere alten Apfelsorten!
Wir sind uns sicher, dass dieses Buch das Interesse an alten Apfelsorten in der Bevölkerung weiter mehren wird. Das ist auch bitternötig – insofern ist dieses Buch auch ein Buch gegen das Vergessen!
Hier fanden sich mit dem Fotografen Lutz Poltrock und den zwei anerkannten Pomolog*innen Ariane Müller und Dankwart Seipp ein Top-Team zusammen.
Gute Foto-Studiotechnik trifft auf erstklassige Sortenkenner*innen. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
Vielen Dank dafür!
Eindeutig unsere Buchempfehlung!
Ihr Hermann Stolberg
Als Umweltzentrum widmet sich das Ökowerk in erster Linie der Umweltbildungsarbeit gemäß des Leitbilds:
„erleben • begreifen • handeln • bewahren“.
2007 erhielt die Einrichtung den Status einer Bürgerstiftung. Sie versteht sich als eine Schlüsselstelle für die Entwicklung ungewöhnlicher Ansätze, die Ökologie, Ökonomie und Soziales verknüpfen.
Um das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt nachhaltig zu beeinflussen, setzt sich das Ökowerk für viele innovative und anspruchsvolle Projekte ein, insbesondere im Bereich der Erhaltung von Sorten-
Ein Schwerpunktprojekt ist das „Pomarium Frisiae”, ein friesischer Obstgarten
Seit 2012 werden über 1000 Obstsorten kultiviert. Direkt hinter dem Deich der Emsmündung findet das Obst ein konstantes, wintermildes Klima. Der besondere Fokus dieses Paradieses liegt auf dem Anbau und Erhalt alter und selten gewordener regionaler Apfelsorten. Derzeit befinden sich mehr als 650 Sorten im Genpool der Anlage. Somit wird die Bewahrung dieser Schätze sichergestellt und ihre Eignungen für die norddeutschen Klimaverhältnisse überprüft.
Die Faszination und Beachtung dieser Sortenvielfalt findet im Ökowerk ein breites Publikum und motivierte, in Zusammenarbeit mit der Pomologin Ariane Müller und dem Pomologen Dr. Dankwart Seipp, dieses Buch für alle Interessierten herauszubringen.
Buchrezensionen
Wer weiß, dass Prinz Albrecht von Preußen nicht nur ein preußischer Prinz war, sondern auch eine ertragreiche und wohlschmeckenende Apfelsorte für den Hausgarten ist, dass der Hasenkopf als ideale Apfelsorte für Norddeutschland gilt und der Geflammte Kardinal aufgrund seiner ausladenden Krone viel Platz auf der Obstwiese benötigt? Wissenswertes zu rund 150 Apfelsorten, die in Norddeutschland wachsen, haben die Autoren Ariane Müller und Dr. Dankwart Seipp in einem umfangreichen Bestimmungsband zusammengetragen. Zu jeder Sorte werden individuelle Merkmale, Eigenschaften und Besonderheiten genannt, es gibt Informationen zur Herkunft, Reifezeit, Standortansprüchen und Verwendung. Besonders ist die Darstellung: Jede Sorte ist in aufwendigen und äußerst ansprechenden Studioaufnahmen jeweils mit ganzer Frucht, aufgeschnitten mit Kerngehäuse sowie mit Stielansatz und Blättern abgebildet. So ist dieser mächtige Band nicht nur ein wissenwertes Nachschlagewerk, sondern auch ein optisches Highlight.
„Ich habe in meinem Garten einen Apfelbaum, aber ich weiß nicht, welche Sorte es ist…”, so beginnt eine häufig gestellte Frage. Viele Menschen schätzen die besonderen Eigenschaften eines ganz bestimmten Apfelbaumes und möchten ihn nicht missen. Um nun einen abgängigen Baum zu ersetzen oder weitere Bäume dieser Sorte zu beschaffen, benötigt man möglichst den korrekten Sortennamen. Entweder man hat Glück und findet jemanden, der zufällig eine Sorte aus persönlicher Anschauung und Erfahrung (am besten die Früchte) kennt, oder man benötigt ein gutes Bestimmungsbuch.
Noch ein Obstsortenbuch? Möglicherweise eine berechtigte Frage. Ariane Müller ist eine bekannte Pomologin in Norddeutschland und hat zusammen mit Dr. Dankwart Seipp ein neues Bestimmungsbuch herausgegeben: „Norddeutschlands Apfelsorten”. Darin werden 147 Apfelsorten mit ihren spezifischen Merkmalen beschrieben. Auf 369 Seiten erfährt der Leser jede Menge Wissenswertes über Herkunft, Frucht, Verwendung, Standorte, Eignung und Blütezeit. Gezeigt werden sowohl alte, bewährte Regionalsorten wie auch teilweise als empfehlenswert erachtete neuere Sorten. Eine Stärke dieses Buches besteht darin, dass eine größere Anzahl Sorten in diesem Buch zum ersten Mal ausführlich pomologisch beschrieben wird. Die Auswahl der vorgestellten Sorten orientiert sich an Erfahrungswerten, welches Sortiment den Autoren auf zurückliegenden Apfeltagen in Norddeutschland zur Bestimmung mitgebracht und vorgelegt wurde.
Ein einleitendes, sehr lesenswertes Kapitel widmet sich der Entwicklung der Pomologie als „Lehre der Obstsortenkunde” in Deutschland. Im Kapitel über Entstehung und Erhalt von Obstsorten erhält der Leser in allgemein verständlichen Texten außerdem noch wichtige grundlegende Informationen über Sortenzüchtung, die Vermehrung von Obstgehölzen, die Verwendung verschiedener Unterlagen sowie Anforderungen an die Pflanzgutqualität. Ein weiteres Kapitel widmet sich der Suche nach verschollenen Apfelsorten.
In früheren pomologischen Werken wurden vielfach Schnittzeichnungen von Äpfeln zur Darstellung der verschiedenen Fruchtmerkmale gezeigt. Später dominierten gemalte Bilder der Früchte, wobei auch künstlerisch hervorragende Sortenwerke entstanden. Ab 1950 wird mehr und mehr die Fotografie mit ihren vielfältigen Möglichkeiten für die Darstellung genutzt, meist sind es Fotos der reifen Früchte am Baum. Im vorliegenden Buch sind die Früchte im Studio fotografiert worden. Die verschiedenen Ansichten der Früchte, Schnittbilder und Kerne konnten dadurch in einer Abbildung kombiniert werden.
Wie die Autoren richtig erwähnen, beeinflussen der Standort, die verwendete Unterlage, der Fruchtbehang, das Alter und der Zustand des Baumes die Ausbildung vieler Fruchtmerkmale in erheblicher Weise. Es ist stets schwierig, nur ein typisches, wirklich repräsentatives Foto für eine Sorte auszuwählen, anhand dessen ein sofortiges Erkennen und Zuordnen bestimmter Früchte zu einer Sorte möglich ist. Deshalb wird zur Sortenbestimmung immer ein ganzes Bündel von Merkmalen benötigt, das neben Blüte, Reifezeit und Baumwachstum zahlreiche äußere und innere Fruchteigenschaften umfasst, die in einem Kapitel über Grundlagen der Sortenbestimmung sehr verständlich beschrieben sind.
So ist mit dem vorliegenden Buch „noch ein Obstsortenbuch” entstanden, das mit Sicherheit seinen festen Platz neben den bisher geschätzten Werken der Pomologie finden wird.
Fachleute können durch das Buch Entscheidungshilfen für die Vermehrung regionaltypischer Apfelsorten erhalten. Kommunen und Verbände finden grundlegende Aussagen zur Empfehlung besonders robuster Sorten. Obstliebhaber mit besonderen Ansprüchen entdecken neben bewährten Sorten möglicherweise Raritäten zur Ergänzung ihrer Sortensammlung. Nicht zuletzt kann dieses Buch auch einfach dazu beitragen, vorhandene Sorten zu bestimmen, um einem stolzen Gartenbesitzer Auskunft darüber zu verschaffen, welch edle Apfelsorte in seinem Garten wächst.
In diesem Bestimmungsbuch werden 147 Sorten mit ihren spezifischen Merkmalen in Text und Bild vorgestellt. Es handelt sich um eine Vielzahl an Apfelsorten, die teilweise schon sehr alt sind. Gezeigt werden sowohl alte, bewährte Regionalsorten, weniger bekannte und hier erstmalig beschriebene, als auch empfehlenswerte neuere Sorten. Die exzellenten fotografischen Abbildungen der wesentlichen Merkmale zur Sortenbestimmung wurden im Studio hergestellt. Das garantiert die Darstellung einer höchstmöglichen Bandbreite einer Sorte. Die verschiedenen Ansichten der Früchte, Schnittbilder und Kerne lassen sich dadurch in einer Abbildung kombinieren. So entstanden technisch sehr gute Bilder mit den sortentypischen Merkmalen zur Pflückreife, die die Beschreibungen in den Texten veranschaulichen. Die 147 Sorten umfassende Liste mit Blüte-