Falterfreu(n)de-Aktion "Vielfalt im Vorgarten"

NDR Niedersachsen
Der NDR Niedersachsen berichtet über den Schottergarten-Wettbewerb.
Süddeutsche Zeitung
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über den Schottergarten-Wettbewerb.
Günter der Treckerfahrer
Günter der Treckerfahrer zieht den deutschen Schottergarten durch den Kakao.
WDR 5 Morgenecho
Der WDR hat einen schottergarten Ostfriesenwitz parat.
ZDF drehscheibe
Ein weiterer Bericht über unser Schottergarten-Projekt.
Mehr Vielfalt im Vorgarten
Ökowerk, Stadt Emden und Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung starten gemeinsames Projekt für mehr Natur und Insektenvielfalt in den Emder Vorgärten
Das Ökowerk Emden und die Stadt Emden möchten Emderinnen und Emder zu mehr insektenfreundlichen Pflanzungen in ihren Gärten motivieren. „Falterfreu(n)de-Aktion: Vielfalt im Vorgarten“ ist der Titel des gemeinsamen Projekts, das von der Stadt und von der Bingo-Umweltstiftung finanziell unterstützt wird.
Das Ziel ist es, mehr Lebensräume für Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten in den Vorgärten, auf Balkonen, in Kleingärten und weiteren kleinräumigen privaten Grünflächen zu schaffen. Damit reagieren die Partner auf die Zunahme von Schottergärten und versiegelten Gartenflächen in der Seehafenstadt und die darüber im Rat der Stadt geführte Diskussion. Denn die natürlichen Nahrungsquellen für Insekten im Stadtraum schwinden, wenn immer mehr private Gärten geschottert oder mit Mulch bedeckt werden. Das Projekt hat vorerst eine Laufzeit von zwei Jahren und ein Finanzvolumen von insgesamt 70.000 €, wovon 29.800 Euro die Bingo-Umweltstiftung, 25.000 Euro die Stadt Emden und 15.200 Euro das Ökowerk tragen.
„Gartenbesitzer können schon mit kleinen Maßnahmen viel für Insekten tun. Als Stadtverwaltung ist es uns wichtig, hier Überzeugungsarbeit zu leisten“, sagt Oberbürgermeister Tim Kruithoff zu dem gemeinsamen Projekt. „Gemeinsam können wir den Blüten- und Artenreichtum fördern. Damit stärken wir Natur und Lebensqualität in unserer Seehafenstadt und bieten Menschen, Tieren und Pflanzen einen hochwertigen Lebensraum“, so Kruithoff. Mit dem Ökowerk habe die Stadt einen Partner mit hoher Kompetenz an ihrer Seite.
„Gerade viele kleine Lebensräume helfen Insekten, Nahrung zu finden, zu überleben und dann zum Beispiel ihre Funktion als Bestäuber für Obstbäume erfüllen zu können“, so Dr. Frank Gaupels, Biologe und Projektmanager im Ökowerk. Wie essenziell die Bestäubung ist, können die Emderinnen und Emder zum Beispiel im Ökowerk sehen: „Ohne Bestäubung gäbe es keine Äpfel in unserem Pomarium“, macht Gaupels deutlich. Insekten haben aber auch viele weitere Funktionen in einem gesunden Naturhaushalt, zum Beispiel sind sie Nahrungsquelle für Vögel.
Dem Ökowerk ist es wichtig, möglichst viele verschiedene Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Gärten mit einfachen Mitteln und geringem Pflegeaufwand, aber dennoch attraktiv für Insekten und Vögel gestaltet werden könnten. „Wir werden in dem Projekt einen Katalog erstellen, aus dem Eigentümer sich individuelle Lösungen für ihren Garten aussuchen können – insektenfreundlich und pflegeleicht“, so
Dr. Katharina Mohr, Geschäftsführerin des Ökowerks. Dafür wolle das Ökowerk mit Emder Garten- und Landschaftsbauern zusammenarbeiten und gemeinsam für mehr Vielfalt im Vorgarten werben.

Auch experimentierfreudige Emderinnen und Emder würden gesucht. „Wir möchten insgesamt zehn Garteneigentümern in Emden dabei helfen, ihre Vorgärten umzugestalten“, so Mohr. Dafür würden ab dem Herbst 2021 im Rahmen eines Wettbewerbs Hobbygärtnerinnen und -gärtner gesucht, die ihren versiegelten Garten in ein Insekten-Paradies verwandeln möchten.
Rainer Kinzel, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umwelt ergänzt: „Mit der Anlage von Musterbeeten im Ökowerk und in der Innenstadt kann sich jeder selbst in Bild machen, wie Vorgärten insektenfreundlich, optisch ansprechend und gleichzeitig pflegeleicht anlegt werden können.
„Alle vom Ökowerk geplanten Maßnahmen werden zu mehr insektenfreundlichen Gärten führen“, begründet Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung die Förderung des Projekts. Viel Erfahrung mit insektenfreundlichen Beeten hat das Ökowerk über Jahre gesammelt, zuletzt in mehreren Projekten des vom Ökowerk entwickelten „Falterfreu(n)de“-Programms, dessen Logo Otto Waalkes für das Ökowerk gezeichnet hat und das auch früher schon von der Bingo-Umweltstiftung unterstützt wurde. Der Ottifant mit Aurorafalter wird nun auch die aktuelle „Falterfreu(n)de-Aktion: Vielfalt im Vorgarten“ optisch begleiten.
Partner des Projekts:



"Schottergarten-Wettbewerb" entschieden
Zehn Emder Familien können sich auf eine Vorgarten-Umgestaltung durch das Ökowerk freuen.
Bilder: Jede Menge Potenzial zur Aufwertung von Vorgärten in blühende Gärten.Drei der Gewinnergärten, die das Ökowerk in insektenfreundliche Vorgärten umgestalten wird.
Der von der Stadt Emden, dem Ökowerk und der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung ausgerufene Wettbewerb zur Umgestaltung von „Schottergärten“ in blühende Vorgärten hat zehn Gewinner hervorgebracht. Am 16. März 2022 wurden die Gewinner ermittelt und noch am selben Tag informiert. „Wir haben aus den Bewerbungen zehn Vorgärten ausgewählt, die wir in insektenfreundliche Gärten umgestalten werden“, sagte Geschäftsführerin Dr. Katharina Mohr vom Ökowerk Emden. „Es liegt eine Menge Arbeit vor uns, auf die wir uns aber sehr freuen. Denn unser Ziel, Menschen in Emden dafür zu begeistern, wieder mehr Blühpflanzen in ihren Vorgarten zu setzen, haben wir damit schon einmal erreicht.“ Außerdem wird durch die Entsiegelung von Flächen und die Anlage von blühenden Vorgärten auch etwas für Klimaschutz und Klimaanpassung getan: Niederschlag wird wieder mehr Fläche zum Versickern finden, das Mikroklima rund ums Haus wird verbessert.
Mit den Gewinnern wird das Ökowerk in den nächsten Wochen ein erstes Beratungsgespräch für die Umgestaltung ihrer jeweiligen Vorgärten führen. Anschließend werden konkrete Umsetzungspläne für jeden einzelnen Garten erstellt und, in Absprache mit den Garteneigentümern, Pflanzen eingesetzt.
Insgesamt waren beim Ökowerk bis zum Einsendeschluss am 15. März 21 vollständige Bewerbungen für den Wettbewerb eingegangen. Daraus wählte eine Jury, bestehend aus Gärtnerinnen und Gärtnern, Projektmanagement und Geschäftsführung des Ökowerks insgesamt zehn Gärten aus. Die Jury entschied nach vorher festgelegten Kriterien, wer in die engere Auswahl kam. Es musste sich um gut von der Straße einsehbare Vorgärten handeln und das Aufwertungspotenzial musste besonders hoch sein. Das heißt, dass möglichst viel Schotter, Mulch oder Kies aber gar keine oder kaum insektenfreundliche Pflanzen vorhanden sein sollten.
„Die Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen“, sagte Projektmanager Dr. Frank Gaupels nach der Auswertung der Bewerbungen. Denn das Ökowerk würde am liebsten allen interessierten
Grundstückseigentümern in Emden bei der Umgestaltung helfen, die wieder einen blühenden Vorgarten anlegen möchten.
Ganz leer gehen diejenigen Bewerber, die im Rahmen des Wettbewerbs nicht unter den ersten zehn Plätzen gelandet sind, aber dennoch nicht aus. Das Ökowerk wird auch ihnen Informationen zur Verfügung stellen, wie sie selbst etwas für mehr Blütenreichtum in ihrem Vorgarten tun können. Außerdem erhalten sie ein kleines Päckchen Blühmischung. „Damit können auch diese Familien schon in diesem Jahr etwas für mehr Vielfalt in ihrem Vorgarten tun, auch wenn sie kurzfristig keine Gelegenheit für eine vollständige Umgestaltung ihrer Gärten finden sollten“, so Gaupels.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs sind außerdem herzlich eingeladen, am 24. April 2022 von 14 Uhr bis 18 Uhr zur Pflanzenbörse ins Ökowerk zu kommen und sich dort Inspirationen für den Vorgarten zu holen.
Die Gewinner sind:
– Familie Schülke
– Herr Ammermann
– Familie Wegbünder
– Familie Schoof
– Familie Harms
– Herr Buse
– Frau Hering
– Familie Hafen
– Familie Gök
– Familie König und Keyl
Das Projekt „Falterfreu(n)de-Aktion: Vielfalt im Vorgarten“ wird gefördert von der Stadt Emden und der niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. In die Umgestaltung von Gärten im Emder Stadtteil Borssum fließen außerdem Mittel aus dem von der Stadt und dem Ökowerk initiierten „Sanierungsmanagement Borssum“. Das Sanierungsmanagement ist Teil des von der KfW geförderten Programms „Energetische Stadtsanierung“.
Ansprechpartner:Dr. Frank Gaupels, Projektmanagement, Tel.: 04921 954024, E-Mail: gaupels@oekowerk-emden.de