Natur erleben

in Emdens grünem Lernort

frosch_dunkel

BUFFER+

Das Ökowerk Emden beteiligt sich an dem internationalen Projekt BUFFER+, das im Rahmen des Interreg-Nordwesteuropa-Programms mit EU-Mitteln gefördert wird.

Von 2023 bis 2027 werden 21 Partner und 7 assoziierte Organisationen aus 5 europäischen Ländern daran arbeiten, Moore als wertvolle Puffer für Kohlenstoff und Wasser zu erhalten und so dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Gemeinsam mit Partnern entwickelt das Ökowerk Emden Torfersatzstoffe für Gartenerden und Kultursubstraten. Dadurch möchten wir eine Verringerung des Torfabbaus und der daraus resultierenden klimaschädlichen CO2-Emissionen erreichen.

Ein Animationsfilm über unser Projekt BUFFER+

BUFFER+ Projekttreffen in der Weser-Ems-Region: großflächiger Torfabbau, Moorrenaturierung undNutzung von Torfersatzstoffen im professionellen Gartenbau

Durch den Abbau und die Nutzung von Torf kommt es zu massiven CO2-Emissionen. Eine Reduktion des Torfanteils in Kultursubstraten und Hobbyerden wäre daher eine effektive Klimaschutz-Maßnahme. Das dritte BUFFER+- Meeting hat sich vor allem mit Torf und Torfersatzstoffen in Kultursubstraten beschäftigt.

Einleitung

Das BUFFER+-Projekttreffen fand vom 08. bis 10.Oktober 2024 in der Weser-Ems-Region statt. Im äußersten Nord-Westen Deutschlands in Nachbarschaft zu den Niederlanden wird seit Jahrhunderten Torf abgebaut. Seit dem 16. Jahrhundert geschieht das im großen Stil, wobei der Torf ursprünglich vor allem als Brenntorf in Privathaushalten und Ziegeleien diente. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich eine bedeutende Torfindustrie, die mittlerweile die gesamte Wertschöpfungskette von der Gewinnung des Torfs über die Produktion hortikultureller Substrate bis zur Verwendung der torfhaltigen Substrate im Pflanzenbau abdeckt.

Aktuell ist die Weser-Ems Region immer noch ein Zentrum der Torfgewinnung und -nutzung in Europa. Das wird sich allerdings bald ändern, weil die Bundesregierung zum Schutz der Moore eine Torfreduktionsstrategie (https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/gartenbau/torf.html) beschlossen hat. Bis 2026 sollen Pflanzenerden für Hobbygärtner torffrei sein, bis 2030 ist das auch für professionelle Kultursubstrate angestrebt. In den kommenden Jahren laufen viele Torfabbau-Lizenzen aus, d.h. in Deutschland könnten sowohl die Torfgewinnung als auch die -Nutzung in absehbarer Zeit zum Erliegen kommen.

Das führt schon jetzt zu einem großen Umbruch in regional bedeutsamen Branchen: immer mehr Torfwerke, Substrathersteller und Pflanzenproduzenten müssen entscheiden, mit welchen Torfersatzstoffen sie in Zukunft arbeiten werden.

Das dritte BUFFER+ meeting hat sich intensiv mit Torfgewinnung, Torfnutzung und Torfersatzstoffe für Kultursubstrate befasst. Besonders die Exkursion zu regionalen Unternehmen, die mit Torf und Torfersatzstoffen arbeiten, hat den Partnern gezeigt, wie wichtig diese Themen für das Moorschutzprojekt BUFFER+ sind.

Torfersatz in einer Baumschule

Erste Station der Exkursion war das Unternehmen Hinrichs Pflanzen. Die Baumschule produziert auf über 40 ha Blütensträucher, Ziergehölze, diverse Bäume und Heckenpflanzen. Bei einer Führung erläuterte der Betriebsinhaber Jan Hinrichs, dass die eine Hälfte der Container-Pflanzen in 50% Torf, die andere Hälfte in komplett torffreiem Substrat wächst. Im Vergleich dazu enthalten hortikulturelle Substrate üblicherweise 70-90% Torf.

Als Torfersatz kommen vor allem Kokosmark und Holzfasern zum Einsatz. Die Materialien werden zum Teil eingefärbt, weil die Kunden ein dunkelbraunes Substrat erwarten. Kokosmark ist mit 80-90 € pro Kubikmeter etwa doppelt so teuer wie Torf, auf den Verkaufspreis und die Marge hat das aber laut Herrn Hinrichs keinen großen Einfluss. Auch die vergleichsweise geringere Wasserkapazität der Torfersatzstoffe ist kein Problem, weil die Baumschule über moderne Bewässerungssysteme verfügt. Herr Hinrichs hat sogar den Eindruck, dass diese Eigenschaft für das beobachtete bessere Wurzelwachstum der Pflanzen verantwortlich sein könnte. Das Label torffrei oder torfreduziert spielen für die Vermarktung der Pflanzen bisher keine Rolle, weil die Akzeptanz bei Großkunden und Verbrauchern noch unklar ist.

Hinrichs Pflanzen ist eine von fünf Partnerbaumschulen in dem Projekt ToSBa (Torfreduzierte Substrate in der Baumschul-Praxis). Das Modell- und Demonstrationsvorhaben soll aufzeigen, wie mit stark torfreduzierten Substraten qualitativ hochwertige Gehölze in Containern produziert werden können. Mario Reil vom Lead partner Landwirtschaftskammer Niedersachsen stellte verschiedene Zuschlagstoffe für Substrate vor, unter anderem aufbereitete Holz-, Rindenprodukte und Kokosprodukte sowie Sphagnum-Moos aus Paludikultur. Am vielversprechendsten ist Kokosmark aus Süd- oder Südostasien, wo es als Abfallprodukt der Kokosproduktion anfällt. Trotz langer Transportwege hat Kokosmark eine bessere CO2-Bilanz als Torf.

Herr Reil und Herr Hinrichs sind sich einig, dass ein teilweiser oder sogar vollständiger Verzicht auf Torf im professionellen Pflanzenbau möglich ist, auch wenn je nach Betrieb und produzierter Pflanzenkultur Umstellungen im Betriebsablauf nötig sein könnten. Allerdings werden in Deutschland jährlich noch ca. 8 Millionen Kubikmeter Torf genutzt. Vor diesem Hintergrund ist die Verfügbarkeit von Torfersatzstoffen in ausreichenden Mengen noch ein limitierender Faktor.

Besuch der Baumschule Hinrichs Pflanzen

Großflächiger Torfabbau und Moorrenaturierung im Saterländer Westermoor

Die Dimensionen des industriellen Torfabbaus konnten die BUFFER+-Partner im Saterländer Westermoor besichtigen. Das Moorareal ist insgesamt 5000 ha groß, auf 1000 ha betreibt das Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG Torfabbau auf zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen. Zwei Mitarbeiter des Unternehmens, Silke Kumar und Ludger Thedering, erklärten bei einer Fahrt mit der Moorbahn „Seelter Foonkieker“, wie die Torfernte abläuft: Zuerst findet das Abtorfen im Frästorfverfahren statt. Das anschließende Verteilen der gewonnen Torfmasse auf der umliegenden Fläche gewährleistet ein gleichmäßiges Durchfrieren. Im Zuge dieser Reifung bricht die Torfstruktur auf, wodurch sich die Wasser- und Luftkapazität verbessert. Auf diese Weise wurden im Jahr 2024 auf einer 400 ha großen Fläche ca. 250.000 m3 durchfrorener Schwarztorf gewonnen. Das entspricht fast 10% der gesamten in Deutschland abgebauten Torfmenge.

Der Abbau endet bei einer Restdicke der Torfschicht von 0,5 m. Aktuell befinden sich 4000 ha des Westermoors im Stadium der Renaturierung. Gesetzlich vorgeschrieben ist lediglich die Wiedervernässung. Dazu werden Entwässerungskanäle geschlossen und Dämme gebaut, um das Wasser anzustauen. Eine Anpflanzung moortypischer Vegetation ist nicht vorgeschrieben. Auch die Pflege des Biotops durch Beseitigung des unerwünschten Birkenaufschlags sowie ein Biotop- oder Artenmonitoring sind nicht gesetzlich vorgeschrieben, werden aber vom Torfwerk freiwillig durchgeführt. Frau Kumar berichtete, dass sich das Saterländer Westermoor langsam regeneriert, was zum Beispiel an der natürlichen Ausbreitung von Torfmoosen zu sehen sei.

Im Saterländer Westermoor

Nutzung von Torf und Torfersatzstoffen für Kultursubstrate

Der durchgefrorene Rohtorf aus dem Westermoor gelangt mit einer Torfbahn ins Torfwerk Moorkultur Ramsloh, das zur Floragard Vertriebs-GmbH gehört. Dort wird er in Vermahl- und Absiebanlagen aufbereitet und entweder als Rohstoff ausgeliefert oder vor Ort zu Kultursubstraten weiterverarbeitet.

Außerdem produziert das Torfwerk Zuschlagstoffe, die zum Teil als Torfersatzstoffe dienen: So gibt es eine Kompostierungsanlage und Anlagen, in denen durch ein thermisch-mechanisches Verfahren aus Holzschnitzeln Holzfasern entstehen. Die Holzfasern werden mittels Zugabe eines Stickstoffdüngers „stabilisiert“, um eine sogenannte Stickstoff-Immobilisierung, die das Wachstum der Pflanzen hemmen würde, im fertigen Substrat zu verhindern. Trotzdem können selbst stabilisierte Holzfasern Torf nicht vollständig ersetzen, sondern machen maximal 30% eines Kultursubstrats aus.

Frau Kumar entwickelt und erforscht neue Zuschlagsstoffe für Kultursubstrate. Seit 10 Jahren befasst sie sich dabei intensiv mit Sphagnum-Moosen. Aktuell laufen in dem Projekt MOOSland (2023-2032, https://www.moorwissen.de/moosland.html) auf 20 ha Fläche im Hankhauser Moor Versuche zum Anbau von Torfmoosen in Paludikultur. Torfmoose eignen sich besonders gut als Torfersatz, weil sie wie Torf einen sauren pH und eine hohe Wasser- und Luftkapazität haben. Im Torfwerk Ramsloh gab es für die BUFFER+-Partner ein gut gefülltes Silo mit Sphagnum zu bestaunen. Das Beispiel zeigt, dass Torfmoos-Paludikultur skalierbar ist, auch wenn die Erntemengen noch nicht groß genug sind, um Torf in nennenswertem Umfang zu ersetzen.

Sphagnum, Kokosmark und mit Einschränkungen Holzfasern, Kompost und Miscanthus-Gräser sind vielversprechende Torfersatzstoffe, es ist allerdings fraglich, ob diese Materialien zukünftig in ausreichenden Mengen und verlässlicher Qualität zur Verfügung stehen werden. Daher ist Frau Kumar davon überzeugt, dass Torf im professionellen Gartenbau – speziell in der Produktion von Jungpflanzen und Champions – mittelfristig schwer zu ersetzen ist.

Die nationale Moorschutzstrategie und die Torfreduktionsstrategie beruhen bisher auf Freiwilligkeit. International haben nur wenige Staaten ähnliche Initiativen zur Reduzierung der Torfnutzung gestartet. Weil sowohl die Rechtslage als auch die zukünftige Entwicklung des Markts für Kultursubstrate unklar sind, fährt das Torfwerk Moorkultur Ramsloh eine zweigleisige Strategie: Einerseits investiert das Unternehmen in die Entwicklung und Erforschung von Torfersatzstoffen, andererseits importiert es Torf aus baltischen Staaten, um trotz sinkender Torfgewinnung in Deutschland die nationale und internationale Kundennachfrage weiterhin bedienen zu können.

Besichtungstour durch das Torfwerk Moorkultur Ramsloh

BUFFER+-Aktivitäten zu Torfersatzstoffen in Kultursubstraten

Bei einem Workshop im Ökowerk Emden präsentierten die BUFFER+-Partner AC3A, CAPDL, Applied University Emden-Leer, Bioclear Earth, HTC Innovation GmbH, and Ökowerk Emden die Ergebnisse ihrer Arbeit mit Torfersatzstoffen. Zu den vielversprechenden bisher getesteten Pflanzenmaterialien gehören Reet sowie Gras von Feuchtwiesen und aus Sumpfgebieten. Sie sind faserreich, in großen Mengen verfügbar und es gibt kaum Nutzungskonkurrenz.

HTC Innovation GmbH und CAPDL haben erfolgreich die hydrothermale Carbonisierung (HTC) etabliert, eine Methode, mit der pflanzliche Rohstoffe in einem Druckreaktor bei hohen Temperaturen innerhalb weniger Stunden „turbovertorft“ werden können.

Gewächshausversuche und Laboranalysen ergaben, dass die untersuchten Materialien zum Teil ähnliche Eigenschaften wie Torf aufwiesen. Allerdings hatten die Rohstoffe ungünstige Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisse, was zur Stickstoff-Immobilisierung in Substratgemischen führte. Hier könnten Kompostierung, Silierung oder eine Zugaben von Stickstoff Abhilfe schaffen. Nach HTC-Behandlung kam es gelegentlich zur Emission stark riechender Volatile, die eine Hemmung der Pflanzenkeimung verursachten. Wissenschaftler der Universität Kiel identifizierten die gasförmigen Moleküle mittels Gaschromatografie als Furfural-Verbindungen. Ziel ist es nun, mit modifizierten Reaktionsbedingungen, die Entstehung der Volatile zu verhindern.

In den Versuchen der BUFFER+-Partner traten einige der Schwierigkeiten auf, mit denen auch Substrathersteller bei der Entwicklung neuer Torfersatzstoffe konfrontiert sind. Das Identifizieren und Lösen solcher Probleme gehört zu den Zielen von BUFFER+.

Workshop im Ökowerk Emden

Zusammenfassung

Am Beispiel einer Baumschule zeigte sich, dass es möglich und wirtschaftlich ist, Torf im professionellen Gartenbau zu ersetzen. Dazu kamen vor allem Kokosmark und Holzfasern zum Einsatz.

Der Besuch eines Torfabbaugebiets und eines Torfwerks gab einen Eindruck von den großen Torfmengen, die für die Substratproduktion benötigt werden. Entsprechend große Mengen an Torfersatzstoffen sind noch nicht verfügbar.

Kompost, Holzfasern, Miscanthus und andere Materialien können Kultursubstraten nur zu 10-30% zugesetzt werden. Torfmoose aus Paludikultur eignen sich gut als Torfersatz, der Anbau ist aber aufwändig und die Verfügbarkeit ist noch gering. Kokosmark ist aktuell der einzige Zuschlagstoff, der Torf vollständig ersetzen kann, muss allerdings aus Asien importiert werden und ist deshalb teuer.

Insgesamt kann man konstatieren, dass Torfersatzstoffe, die qualitativ gut, günstig und regional in großen Mengen vorhanden sind, nach wie vor fehlen. Die Arbeit von BUFFER+ zu diesem Thema ist daher wichtig und gut investiert.

 

Weiterführende Links

https://bufferplus.nweurope.eu/

https://oekowerk-emden.de/buffer/

https://www.moorwissen.de/

https://torfersatz.fnr.de/

https://www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/pflanzenbau/gartenbau/torf.html

https://www.lwk-niedersachsen.de/lwk/projekte/471_ToSBa

https://www.moorwissen.de/moosland.html

https://www.succow-stiftung.de/mooratlas

Unser Kick-off Meeting in Groningen im Projekt „BUFFER+“

Emden, 13.10.2023

Wir blicken zurück auf ein erfolgreiches Kick-off-Meeting für unser Interreg North-West Europe Projekt BUFFER+ in Groningen, Niederlande, das vom 10. bis 12. Oktober 2023 stattfand. Während der Veranstaltung hatten wir positiven Austausch mit unseren Projektpartnern und gewannen wertvolle Einblicke in die Ziele und Vorhaben für die kommenden Jahre.

Die Exkursionen durch die Groninger Landschaft waren inspirierend, aber was uns wirklich beeindruckte, war die Zeit, die wir in dem Sitzungsaal „Statenzaal“ verbrachten, dem Konferenzraum der Provinzregierung seit über 400 Jahren.

Wir freuen uns, Teil dieses beeindruckenden Projekts zu sein, das sich auf den Erhalt von Mooren und die Umsetzung von landschaftsbasierten Lösungen für die Klimaanpassung konzentriert.

Ökowerk Emden beteiligt sich an EU-Projekt: vom Moorschutz zum Klimaschutz

Das Ökowerk Emden beteiligt sich an einem grenzüberschreitenden EU-Projekt mit dem Titel BUFFER+. Das Projekt setzt sich für den Schutz wertvoller Moorgebiete ein. Es werden landschaftsbasierte Lösungen entwickelt, um Moore als Kohlenstoff- und Wasserpuffer zu bewahren. Gemeinsam mit der Hochschule Emden-Leer und der HTCL Innovationsgesellschaft mbH Lingen, wird das Ökowerk versuchen, Ersatzstoffe für Torf in Gartenerden zu entwickeln, um dadurch den Torfabbau in Mooren zu reduzieren.













Bild:
Siegfried Zech,
ZECH GmbH & Co. KG
Moore bedecken zwar nur drei Prozent der weltweiten Landfläche, speichern aber etwa doppelt so viel Kohlenstoff wie die gesamte Biomasse aller Wälder der Erde. Allein in Deutschland speichern Moore 1,3 Milliarden Tonnen CO2. Doch Moore gehen etwa zehnmal schneller verloren, als sie wachsen. Durch den Abbau von Torf und die Entwässerung der Moore für die landwirtschaftliche Nutzung, gehen jährlich ca. 500.000 Hektar Moore weltweit verloren (Quelle: Mooratlas 2023).












Bild:
Siegfried Zech,
ZECH GmbH & Co. KG

„Mit Hilfe der Förderung werden wir durch innovative Verfahren eine ressourcenschonende Alternative zu Torf in Pflanzenerden entwickeln. Dann können Moore als natürliche CO2-Senken und Wasserspeicher geschützt werden. Das würde einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erläutert Projektmanager Dr. Frank Gaupels vom Ökowerk Emden.

Das Projekt BUFFER+ wurde im März 2023 durch den Interreg-NWE Lenkungsausschuss bewilligt (NWE steht für North-West-Europe). Im Laufe der nächsten 4 Jahren werden 21 Partner und 7 assoziierte Organisationen aus verschiedenen Ländern versuchen, umfangreiche Handlungsalternativen zum Moorschutz zu entwickeln.

Bild:
Dr. F. Gaupels, Ökowerk Emden,

Die HTCL Innovationsgesellschaf mbH produziert aus den pflanzlichen Rohstoffen in nur wenigen Stunden unter hohem Druck und Hitze Torf-ähnliche Materialien, die dann durch die Hochschule Emden-Leer auf Ihre Beschaffenheit und biologische Zusammensetzung hin analysiert werden.

Gemeinsam werden sich die drei Projektpartner der Frage stellen: „Welche pflanzlichen Abfallprodukte können Torf in Gartenerden ersetzen?“ Dabei liegt der Fokus auf der Verwendung verschiedener pflanzliche Abfallmaterialien, wie beispielsweise „Meeresabfälle“ (vor allem Teek), Grünschnitt, Laub oder anderen pflanzlichen Materialien. Diese Rohstoffe werden gesammelt und für die hydrothermale Carbonisierung (HTC) vorbereitet. HTC ist eine Art „Turbovertorfung“.

Bild:
Dr. Joachim Adams,
HTCL-Innovationsgesellschaft mbH, Lingen

Den nächsten entscheidenden Schritt übernimmt dann wieder das Ökowerk Emden. In Pflanzenversuchen wird geprüft, ob die neu entwickelten Materialien mit Torf vergleichbar sind und ob sie als Ersatz in Pflanzenerden verwendet werden können.

Hintergrund zu dem EU-Projekt BUFFER+

Das Projekt „Buffer+“ wird von der EU-Kommission im Rahmen des Programms Interreg North-WestEurope gefördert. Das Gesamtfördervolumen für das Projekt beträgt 5.845.777,00 Euro. Während der vierjährigen Projektlaufzeit erhält das Ökowerk Fördermittel von rund 325.000,00 Euro bei einer Gesamtinvestition von ca. 540.000,00 €. Das Projekt durch den Lead Partner Provinz Groningen, Abteilung Natur, geleitet.

Nach oben scrollen